Scheitern

Wie genau unterscheidet sich eigentlich ein Scheitern von einer Erfahrung, durch die man direkt hindurchgehen kann?

Ein Scheitern bedeutet das definitive Ende eines Handlungsstranges: So geht es nicht weiter. Man ist zum Aufhören gezwungen. Es schließt sich eine Phase ziemlich unangenehmer Gefühle an.

Aber die allgemeine Sichtweise des Scheiterns ist falsch. Scheitern bedeutet nicht, dass es nicht weiter geht. Scheitern ist nur eine Erfahrung. Sie endet nach einer gewissen Zeit und dann ist man wieder entscheidungs- und handlungsfähig. Dann könnte man einen neuen Versuch machen. Ein solcher erneuter Versuch erfolgt aber häufig nicht, weil man die Erfahrung für ein unveränderliches Merkmal der Realität hält.

Es gibt folgende Phasen:

In der emotionalen Reaktion kann man keinen neuen Versuch machen. Da bleibt nichts anderes übrig, als sich den unangenehmen Gefühlen zu stellen. Sie entspricht der Krise, über die wir schon gesprochen hatten. Man setzt sich einer emotionalen Situation aus, für die eine Lösung nicht in Sicht ist.

Es ist möglich, dass bereits in dieser Phase Erkenntnisse kommen, die ein Weitermachen ermöglichen, aber es ist nicht der Normalfall.

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