mach dich frei vom materiellen

Mach dich frei von allem Materiellen

Auch das ist eine sehr beliebte esoterische Forderung:

Sie hat 2 Aspekte:

1. die Diskreditierung der materiellen Ebene

2. die Diskreditierung des Geldes

Wenn ein Mensch zu erkennen beginnt, dass jene materielle Welt, die er bisher immer für alles ansah - als Anfang und Ende allen Seins - gar nicht alles ist, sondern dass es da noch viel mehr gibt, eine geistige Welt, die viel weiter reicht, dann ist man schnell dabei, diese materielle Welt leichtfertig wegzuwerfen.

Denn da gibt es ja jene geistige reine Welt, in der alles schön und gut und ideal ist.

In der materiellen Welt ist es dagegen materiell und schmutzig und schlecht und irgendwie sehr konkret.

Deshalb strebt man dann natürlich der geistigen Welt zu und von der materiellen Welt weg.

Nun ist es aber so, dass diese materielle Welt eine Funktion hat. Natürlich gibt es noch mehr. Das ist ja wohl nichts Besonderes. Aber jetzt sind wir hier und das hat seinen Sinn:

Die materielle Ebene als Träger und Rahmen für eine bestimmte Form von Erfahrung. Wenn man einmal hier ist, dann kann man das auch nutzen. Woanders ist man noch lange genug - eine Ewigkeit sozusagen. Hier ist man nur 60, 70 oder 80 Jahre.

Es ist nichts daran verkehrt, ganz in dieser Welt anzukommen und dann dieses Leben mit Hingabe zu leben mit allen materiellen Randbedingungen, materiellen Wünschen und materiellen Möglichkeiten.

Diese materielle Welt hinter oder unter sich lassen zu wollen, während man aber noch hier lebt ist ungefähr so, als würde ein Fußballer erkennen, dass es noch andere Spiele außer Fußball gibt und daraus dann die Schlussfolgerung ziehen, dass Fußball ein niedriges oder schmutziges Spiel ist. Und dann würde er nicht mehr richtig mitspielen. Er würde den Ball und seine Mitspieler geringschätzen: "Ja in der Welt da draußen ist alles schön sauber und nicht so schmutzig wie hier auf der Wiese im Matsch! Da gibt es nur Liebe und hier treten wir uns in die Beine." Es ist offensichtlich, was für ein Käse das ist. Wenn man schon einmal Fußballer ist, dann kann man es auch richtig machen.

Wie ist es mit der Geringschätzung des Geldes, die sich dann in einer Abwertung materiellen Reichtums fortsetzt?

Es war schon ausführlich von einer Idee die Rede, welche sich ziemlich weitläufig festgesetzt hat:

"Mit dem, was ich eigentlich will, kann man kein Geld verdienen. Ich muss irgendwas anderes machen, das eben Geld bringt"

Nun ist der Mensch ein Wesen, das immer irgendwie nach Entfaltung strebt. Wenn das der Inhalt der Arbeit nicht hergibt, dann eben sein Zweck. Da kann es passieren, dass das Ziel der Entfaltung die Maximierung des Einkommens wird. Man tut ja sowieso schon irgendwas, dann kann man auch irgendwas tun, das möglichst viel Geld bringt.

In der Folge wird Inhalt und Ausführung der Arbeit strikt nach der Maximierung des Einkommens ausgerichtet.

Und das ist genau der Grund dafür, dass das Geld so einen schlechten Ruf bekommen hat, den es gar nicht verdient hat.

Denn dann verkauft man seine Seele, wie es auch so schön heißt.

Warum?

Ich meine das mit dem Seele verkaufen in keinerlei wertender Weise. Es ist ganz einfach eine Tatsache. Man verrät die Wünsche seiner Seele fürs Geld verdienen.

Aber: Falls man das will, kann man heute anfangen, im Rahmen des Möglichen Dinge zu tun,

Und irgendwann wird man damit auch Geld verdienen können.

Eins aber ist klar:

Das Geld ist an dieser Situation nicht schuld.

Das Geld stellt hier lediglich die Randbedingung des materiellen Systems dar. Das Geld hat im materiellen System den Sinn, den Menschen
~ zum Austausch mit anderen zu bewegen,
~ zum Einsatz und zur Entwicklung seiner besten Fähigkeiten,
~ und dazu, anderen die Leistungen anzubieten, die er als seine Stärken erkannt hat.

Das Geld ist kein Mangel des materiellen Systems. Man kann nämlich auch folgendes annehmen:

"Wenn ich im Rahmen der gegenwärtigen Möglichkeiten konsequent tue, was wich wirklich will, wenn ich konsequent an der Verwirklichung meiner Träume arbeite, dann werde ich damit auch früher oder später Geld verdienen."

Und das ist doch dann ein ganz anderes Geld - das Geld das man dafür bekommt:

Da darf es dann auch gerne ohne schlechtes Gewissen ein bisschen mehr sein.

Aber um in einem bestimmten Bereich so kompetent zu werden, das andere Menschen gerne ihr Geld dafür geben, muss man vor allem eins:

Es tun!

Und wenn es am Anfang nur ein paar Stunden pro Woche sind. Es wird sich entwickeln.

nächstes Kapitel: nicht wollen (Irrtümer und Irrwege)