der Sinn von Materie

Der Sinn der Materie

Noch mal zurück zur materiellen Weltsicht

Materie   =>   Wissen

Der Mensch bezieht sein Wissen über die unmittelbaren Eigenschaften der Materie aus deren Untersuchung. (Und wie schon erwähnt, gibt es dagegen auch wirklich nichts einzuwenden.)

Aber auch das ist offensichtlich eine Begrenzung. Der Mensch kann die unmittelbaren Randbedingungen der Materie nicht einfach außer Kraft setzen:

Wie verträgt sich das mit der Behauptung, der Mensch sei ein unbegrenztes geistiges Wesen?

Wie verträgt sich das mit einer Idee von Freiheit?

Das ist eine Sache, die in der Tat paradox erscheint:

Der Mensch unterliegt offensichtlichen materiellen Beschränkungen.

Eine materielle Weltsicht stört das nicht. Sie ist an Begrenzungen gewöhnt.

Aber eine geistige Weltsicht weiß: In der schöpferischen Gestaltung seiner Erfahrung unterliegt der Mensch keinen Begrenzungen.

Wie passt das zusammen?

Die Materie ist der Träger von Erfahrung. Die Materie ermöglicht diese Form von Erfahrung, wie wir sie hier auf der Erde machen, überhaupt erst. Die Materie schafft Strukturen, innerhalb derer bestimmte Erfahrungen überhaupt erst möglich werden.

Das geistige Wesen, das der Mensch in seinem Ursprung ist, unterliegt keinen materiellen Beschränkungen. Der Mensch unterwirft sich diesen Beschränkungen im Rahmen seiner Erdenexistenz, weil ihm das eine bestimmte Form von Entwicklung ermöglicht.

Das ist wie mit den Regeln eines Spiels: Fußball ohne Regeln würde wohl kaum Spaß machen. Es wäre eigentlich gar nicht möglich. Erst die Regeln erschaffen das Spiel. Und auch hier haben wir wieder das gleiche Paradox: Obwohl die Regeln an sich klare Grenzen darstellen, ermöglichen sie doch auf der anderen Seite bestimmte Erfahrungen überhaupt erst. Und obwohl die begrenzenden Regeln die Grundlage für das Spiel bilden, sind der Erfahrung und Entwicklung beim Fußball keinerlei Grenzen gesetzt.

Und genauso verhält es sich mit der Materie und der Erfahrung.

Auch die Materie ist eine geistige Schöpfung. Scheinbar macht es nichts, diesen Tatbestand zu ignorieren. Es wirkt sich aber sofort aus, wenn dieser Trugschluss in Bereiche übertragen wird, für die der Mensch vollständige Gestaltungsfreiheit besitzt - eben den Bereich der Erfahrung.

Im Bereich der Erfahrung gelten die materiellen Denkmuster nicht mehr.

Weil diese Welt keine materielle Welt ist.

Sie ist eine geistige Welt, in die durch Materie (als einer speziellen Erscheinungsform von Geist) ein paar Strukturen eingefügt wurden.

nächstes Kapitel: Darwin (Materielle Weltsicht)