Was genau bedeutet glauben?

Es gibt Fragen, auf die es eine abschließende Antwort nicht zu geben scheint. Und trotzdem ist es aber sinnvoll, sie wieder und wieder zu stellen.

Um so besser man erkennt, was glauben eigentlich bedeutet, um so besser versteht man auch, was eigentlich ICH ist und wie weit es reicht und wie groß die Möglichkeiten sind, selbst die eigene Erfahrung zu gestalten.

Einige der folgenden Aspekte zum Glauben wurden schon genannt und einige möchte ich noch hinzufügen:

Das war ein bisschen Wiederholung und ein bisschen Vervollständigung. Ich möchte aber jetzt auf einen Punkt hinweisen, der im Buch noch nicht zur Sprache kam und der aber von großer Bedeutung für den ganzen Prozess ist:

Man trägt auch den Glauben, der momentan noch nicht als Erfahrung verwirklicht ist und den man aber als Erfahrung verwirklichen wird oder möchte bereits in sich.

Zum Beispiel:

Selbst wenn man in seinem Leben momentan überwiegend erlebt "Geht nicht", ist auch "Geht!" schon angelegt. Die Änderungen im Glaubenssystem bestehen eher darin, andere Schwerpunkte zu setzen - eben sein Verhalten nach anderen Ideen auszurichten.

Dass beide Seiten schon angelegt sind, äußert sich zum Beispiel dadurch, dass - egal wie man sein Leben momentan wahrnimmt - auch immer wieder das Gegenteil durchbricht. Selbst wer meistens eher deprimiert ist, wird ab und zu einzelne euphorische Momente erleben.

Das Folgende geht darüber aber noch weit hinaus:

Es gibt in jedem Menschen individuelle äußerst positive Annahmen.

Also sehr gesunde, befreiende Ideen an die er glaubt und die auch irgendwie seinem Wesen eingeprägt sind.

Dieser Annahmen ist man sich möglicherweise nicht bewusst. Aber sie sind da. Sie prägen das Wesen und das Verhalten. Sie sind auch die ganze Zeit schon sichtbar und sie äußern sich im Verhalten.

Sie sind vielleicht nicht die hauptsächlich bestimmenden Ideen, aber sie brechen immer wieder durch:

Wenn man sie zu sehen beginnt, dann sieht man auch, dass sie schon immer das Verhalten geprägt haben.

Das ist der Stoff, aus dem Visionen gemacht werden. Das ist der Stoff aus dem Ziele und Aufgaben entstehen, die man mit großer Begeisterung und Freude umsetzen wird.

Es ist so etwas wie eine individuelle Prägung der persönlichen Energie, die sich Bahn brechen möchte. Und diesen Drang gilt es zu befreien und zu unterstützen.

Ich habe in meinen Notizen immer eine Kategorie "woran ich glaube". Dort sammle ich diese Ideen wie wertvolle Edelsteine.

Es ist, was man schon immer richtig gemacht hat, auch wenn es in manchen dieser Momente nicht richtig erschien, weil es mit dem Außen erst einmal kollidierte.

Das braucht einem niemand sagen. Davon braucht einen niemand überzeugen.

Man muss es nur in sich finden und dann danach handeln.

Dabei beginnt man einfach dort, wo man gerade steht in der Entwicklung und folgt dem, was man gerade weiß. Und indem man Energie einsetzt für eigene persönliche Ziele, wird es sich automatisch immer mehr zu den Ideen hin entwickeln, von denen hier die Rede ist.

Nicht nur man selbst muss seine Träume und Visionen finden, sondern auch die Träume und Visionen werden einen finden - Hauptsache, man hat sich auf den Weg gemacht.

nächstes Kapitel: Gefühle I (Elemente der Entwicklung)